NAVGU-Exkursion vom 30.04.2017
Exkursion des Naturverbunds Gäu – Untergäu in Oberbuchsiten vom 30.04.2017
Treffpunkt: 8.00 Uhr Schulhaus Oberdorf, Oberbuchsiten.
Bei strahlend blauem Himmel, aber durch die leichte Bise doch kühlen Temperaturen, begrüsste der Präsident vom NVV Oensingen Markus Peier die ca. 40 Teilnehmer der Exkursion. Darunter auch den Präsidenten des Kantonalverbands Thomas Lüthi mit seiner Familie. Unsere zwei kompetenten Exkursionsleiter Daniel Peier und Roland Häfeli wurden ebenfalls herzlich willkommen geheissen.
Eine kleine Schar Kinder jeden Alters (die Jüngste, Isabelle im Kinderwagen, 3 1/2 Monate alt) warteten schon ganz ungeduldig auf den Start. Unser Ziel war entlang von Wiesen, Wegrändern und Hecken zum Entenweiher in Egerkingen zu gelangen. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine nahm den Weg geradeaus vom Schulhausplatz Richtung Egerkingen, die andere entschloss sich für den etwas oberhalb verlaufenden Weg. Vorbei an Einfamilienhäusern mit ihren blühenden Vorgärten erreichten wir bereits nach ca. 50 m eine kleine Wiese. Im Hintergrund Büsche sowie einen abgestorbenen Baum. Unserem Exkursionsleiter entging natürlich die kleine Sensation nicht….ein Gartenrotschwanz Männchen. Recht schnell waren die Fernrohre aufgestellt und die Feldstecher vor den Augen. Der Gartenrotschwanz ist ein sehr seltener Vogel und auf der roten Liste. Er unterscheidet sich vom häufigeren Hausrotschwanz durch die leuchtend rostrote Brust und den weissen Stirnfleck. Sein Gesang ist nicht so kratzig wie beim Hausrotschwanz, sondern sehr melodiös und wehmütig. Wir schauten ihm eine Weile zu wie er von einem Ast ins Gras flog, sich eine Raupe holte und sie zurück auf dem Ast genüsslich verzehrte. Leider fehlen ihm in unserer ausgeräumten Landschaft die Biotope zum erfolgreichen Brüten. Unser Weg führte uns weiter an blühenden Wiesen und Büschen vorbei. Wir entdeckten dabei fast alle unsere bekannten Vögel wie Feld- und Haussperling, Kohl- und Blaumeise, Star, Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Türkentauben, Kolkrabe ect. Ein fünfjähriger Junge war von den spannenden Ausführungen des Exkursionsleiters dermassen begeistert, dass er ihm auf Schritt und Tritt folgte um seinen Fragen loszuwerden. Wer weiss, vielleicht ein zukünftiger Exkursionsleiter!
In einer naturbelassenen Hangwiese entdeckte ein Teilnehmer ein Braunkehlchen. Braunkehlchen sind typische Wiesenbewohner. Sie benötigen extensive und blumenreiche Wiesen um zu brüten. Bei uns im Mittelland ist das Braunkehlchen völlig verschwunden und nur noch auf dem Zug zu sehen. Auf derselben Wiese entdeckten wir noch ein Gartenrotschwanz Weibchen. Wer weiss, vielleicht finden sie einander und vielleicht sogar noch eine passende Nistgelegenheit! Über den Bäumen im Wald versuchte ein Rotmilan die aufkommende Thermik zu nutzen um aufzusteigen. Gemütlich marschierten wir dem schönen Weg entlang, guckten ab und zu nach dem Blumen und schauten, wer sie bestimmen konnte. Der Exkursionsleiter erzählte spannende Geschichten rund um die Vogelwelt und zog uns mit seinen Erläuterungen immer wieder in seinen Bann. Plötzlich Psssst…. ein eintöniges Surren liess uns im Schritt innehalten. Ein Feldschwirl mit seinem eintönigen nicht gerade melodischen Gesang machte auf sich aufmerksam. Ein sehr scheuer Vogel, den man nur mit viel Glück zu Gesicht bekommt. Kaum nimmt man ihn als Bewegung wahr, ist er auch schon wieder im dichten Gestrüpp verschwunden.
Dieser Weg von Oberbuchsiten Richtung Egerkingen ist wirklich ein einmaliger Naturraum mit ganz unterschiedlichen Lebensräumen. Alle Teilnehmer/Innen sind begeistert und geniessen die Vielfalt. Etwas weiter begegnete uns auf einem Bäumchen eine Goldammer. Sie plusterte ihr Gefieder auf um möglichst viel Sonnenwärme zu erwischen. Eine Teilnehmerin fand treffend, sie sähe aus wie eine Zitrone im Baum! Ihr Gefieder leuchtete im Sonnenschein wirklich sehr intensiv zitronengelb.
Der Geruch nach Feuer liess uns ahnen, dass die Exkursion ihrem Ende entgegen ging. Um ca. 10.30 erreichten wir den Brätliplatz beim Oberbuchster-Entenweiher. Wir wurden von einem gemütlich wärmenden Feuer und einem heissen Kaffee mit selbstgebackenem Kuchen empfangen. Die Kinder erkundeten die spannende Umgebung und die Grossen sassen an Tischen um zu fachsimpeln. Später legten ein paar hungrige Teilnehmer ihre mitgebrachten Leckereien auf den Grill und schon bald zog ein herrlicher Grillduft durch den Wald. Das gemütliche Zusammensein endete um ca. 13.00 Uhr. Wir danken dem NAVGU für die gute Idee, dem NVVO für die Organisation und den zwei Exkursionsleitern Daniel Peier und Roland Häfeli für ihr Engagement und die spannenden Momente.
(Marianne Dietschi, 03.05.2017)